Strahlenmadonna
Strahlenmadonna
Ein wertvolles Barockkunstwerk ist die vom Gewölbe des Mittelschiffs herabhängende doppelseitige Strahlenmadonna aus dem Jahre 1674. Sie ist von einem Rosenkranz umgeben, dessen Kreuz nach unten hängt. Sie wird deshalb auch als Rosenkranzmadonna bezeichnet.
Auf der einen Seite ihres Sockels trägt sie die Inschrift: "Vertex Orbe (frei=Königin der Welt),a. d. 1674 26.Juni". Auf der anderen Seite finden wir Hopstener Namen (Stifter). Mit der Doppelseitigkeit der Maria ist eine bestimmte symbolische Aussage beabsichtigt. Zum Turm hin, dem Eintretenden zugewandt, zeigt sie sich als weltliche Mutter und Herrscherin mit Jesuskind, Weltkugel, Krone und Zepter. Zum Altar, zu Gott gewandt, sehen wir sie als betende Jungfrau Maria. Auf diese Weise ist ihre Vermittlerrolle deutlich gemacht zwischen Mensch und Gott, zwischen der Welt und dem Göttlichen.
Die Strahlenmadonna ist, wie die Apostelfiguren, vermutlich ebenfalls ein Werk des Rheinenser Künstlers Meiering. Sie wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts vorübergehend aus der Kirche entfernt, da man in jener Zeit die Marienverehrung vernachlässigte. Die Statue wurde geteilt und die eine Hälfte mit sichtbarem, grobem Eisen in der Kluse an der Leuchtenburg befestigt. Die andere Hälfte verblieb in der Kirche.
Pfarrer von Ketteler, ein großer Marienverehrer, hat die Strahlenmadonna wieder in die Kirche zurückgebracht. Die Kittstellen der beiden Hälften und der Eisenstab sind noch deutlich zu sehen.
Weitere Mariendarstellungen sind im Turm rechts die Piéta und links die Immerwährende Hilfe.